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                                                                                                                                manfred herok    2014

41

Wenn ein Weiser höchster Art vom Sinn hört,

so ist er eifrig und tut danach.

Wenn ein Weiser mittlerer Art vom Sinn hört,

so glaubt er halb, halb zweifelt er.

Wenn ein Weiser niedriger Art vom Sinn hört,

so lacht er laut darüber.

Wenn er nicht laut lacht,

so war es noch nicht der eigentliche Sinn.

 

Darum hat ein Spruchdichter die Worte:

"Der klare Sinn erscheint dunkel.

Der Sinn des Fortschritts erscheint als Rückzug.

Das höchste Leben erscheint als Tal.

Der ebene Sinn erscheint rauh.

Die höchste Reinheit erscheint als Schmach.

Das weite Leben erscheint als ungenügend.

Das starke Leben erscheint verstohlen.

Das wahre Wesen erscheint veränderlich.

Das große Geviert hat keine Ecken.

Das große Gerät wird spät vollendet.

Der große Ton hat unhörbaren Laut.

Das große Bild hat keine Form."

 

Der Sinn in seiner Verborgenheit ist ohne Namen.

Und doch ist gerade der Sinn gut

im Spenden und Vollenden.

 

42

Der Sinn erzeugt die Eins.

Die Eins erzeugt die Zwei.

Die Zwei erzeugt die Drei.

Die Drei erzeugt alle Dinge.

Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle

und streben nach dem Licht,

und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.

 

Was die Menschen hassen,

ist Verlassenheit, Einsamkeit, Wenigkeit.

Und doch wählen Fürsten und Könige

sie zu ihrer Selbstbezeichnung.

Denn die Dinge werden

entweder durch Verringerung vermehrt

oder durch Vermehrung verringert.

Was andre lehren, lehre ich auch:

"Die Starken sterben nicht eines natürlichen Todes".

Das will ich zum Ausgangspunkt meiner Lehre machen.

 

43

Das Allerweichste auf Erden

überholt das Allerhärteste auf Erden.

Das Nichtseiende dringt auch noch ein in das,

was keinen Zwischenraum hat.

Daran erkennt man den Wert des Nicht-Handelns.

Die Belehrung ohne Worte, den Wert des Nicht-Handelns

erreichen nur wenige auf Erden.

 

44

Der Name oder die Person:

was steht näher?

Die Person oder der Besitz:

was ist mehr?

Gewinnen oder verlieren:

was ist schlimmer?

 

Nun aber:

Wer sein Herz an andres hängt,

verbraucht notwendig Großes.

Wer viel sammelt,

verliert notwendig Wichtiges.

Wer sich genügen lässet,

kommt nicht in Schande.

Wer Einhalt zu tun weiß,

kommt nicht in Gefahr

und kann so ewig dauern.

 

45

Große Vollendung muß wie unzulänglich erscheinen,

so wird sie unendlich in ihrer Wirkung.

Große Fülle muß wie strömend erscheinen,

so wird sie unerschöpflich in ihrer Wirkung.

Große Geradheit muß wie krumm erscheinen.

Große Begabung muß wie dumm erscheinen.

Große Beredsamkeit muß wie stumm erscheinen.

Bewegung überwindet die Kälte.

Stille überwindet die Hitze.

Reinheit und Stille sind der Welt Richtmaß.

 

46

Wenn der Sinn herrscht auf Erden,

so tut man die Rennpferde ab zum Dungführen.

Wenn der Sinn abhanden ist auf Erden,

so werden Kriegsrosse gezüchtet auf dem Anger.

Es gibt keine größere Sünde als viele Wünsche.

Es gibt kein größeres Übel als kein Genüge kennen.

Es gibt keinen größeren Fehler als haben wollen.

 

Darum:

Das Genügen der Genügsamkeit ist dauerndes Genügen.

 

47

Ohne aus der Tür zu gehen,

kennt man die Welt.

Ohne aus dem Fenster zu schauen,

sieht man den Sinn des Himmels.

Je weiter einer hinausgeht,

desto geringer wird sein Wissen.

 

Darum braucht der Berufene nicht zu gehen

und weiß doch alles.

Er braucht nicht zu sehen

und ist doch klar.

Er braucht nichts zu machen

und vollendet doch.

 

48

Wer das Lernen übt, vermehrt täglich.

Wer den Sinn übt, vermindert täglich.

Er vermindert und vermindert,

bis er schließlich ankommt beim Nichtsmachen.

Beim Nichtsmachen bleibt nichts ungemacht.

Das Reich erlangen kann man nur,

wenn man immer frei bleibt von Geschäftigkeit.

Die Vielbeschäftigten sind nicht geschickt,

das Reich zu erlangen.

 

49

Der Berufene hat kein eigenes Herz.

Er macht das Herz der Leute zu seinem Herzen.

Zu den Guten bin ich gut,

zu den Nichtguten bin ich auch gut;

denn das Leben ist die Güte.

Zu den Treuen bin ich treu,

zu den Untreuen bin ich auch treu;

denn das Leben ist die Treue.

Der Berufene lebt in der Welt ganz still

und macht sein Herz für die Welt weit.

Die Leute alle blicken und horchen nach ihm.

Und der Berufene nimmt sie alle an als seine Kinder.

 

50

Ausgehen ist Leben, eingehen ist Tod.

Gesellen des Lebens gibt es drei unter zehn,

Gesellen des Todes gibt es drei unter zehn.

Menschen, die leben und dabei sich auf den Ort des Todes zubewegen,

gibt es auch drei unter zehn.

Was ist der Grund davon?

Weil sie ihres Lebens Steigerung erzeugen wollen.

Ich habe wohl gehört, wer gut das Leben zu führen weiß,

der wandert über Land und trifft nicht Nashorn noch Tiger.

Er schreitet durch ein Heer und meidet nicht Panzer und Waffen.

Das Nashorn findet nichts, worein es sein Hörn bohren kann.

Der Tiger findet nichts, darein er seine Krallen schlagen kann.

Die Waffe findet nichts, das ihre Schärfe aufnehmen kann.

Warum das?

Weil er keine sterbliche Stelle hat.

 

51

Der Sinn erzeugt.

Das Leben nährt.

Die Umgebung gestaltet.

Die Einflüsse vollenden.

Darum ehren alle Wesen den Sinn

und schätzen das Leben.

Der Sinn wird geehrt,

das Leben wird geschätzt

ohne äußere Ernennung, ganz von selbst.

 

Also: der Sinn erzeugt, das Leben nährt,

läßt wachsen, pflegt,

vollendet, hält,

bedeckt und schirmt.

 

52

Die Welt hat einen Anfang,

das ist die Mutter der Welt.

Wer die Mutter findet,

um ihre Söhne zu kennen,

wer ihre Söhne kennt

und sich wieder zur Mutter wendet,

der kommt sein Leben lang nicht in Gefahr.

Wer seinen Mund schließt

und seine Pforten zumacht,

der kommt sein Leben lang nicht in Mühen.

Wer seinen Mund auftut

und seine Geschäfte in Ordnung bringen will,

dem ist sein Leben lang nicht zu helfen.

Das Kleinste sehen heißt klar sein.

Die Weisheit wahren heißt stark sein.

Wenn man sein Licht benützt,

um zu dieser Klarheit zurückzukehren,

so bringt man seine Person nicht in Gefahr.

Das heißt die Hülle der Ewigkeit.

 

53

Wenn ich wirklich weiß, was es heißt,

im großen Sinn zu leben,

so ist es vor allem die Geschäftigkeit,

die ich fürchte.

Wo die großen Straßen schön und eben sind,

aber das Volk Seitenwege liebt;

wo die Hofgesetze streng sind,

aber die Felder voll Unkraut stehen;

wo die Scheunen ganz leer sind,

aber die Kleidung schmuck und prächtig ist;

wo jeder ein scharfes Schwert im Gürtel trägt;

wo man heikel ist im Essen und Trinken

und Güter im Überfluß sind:

da herrscht Verwirrung, nicht Regierung.

 

54

Was gut gepflanzt ist, wird nicht ausgerissen.

Was gut festgehalten wird, wird nicht entgehen.

Wer sein Gedächtnis Söhnen und Enkeln hinterläßt,

hört nicht auf.

Wer seine Person gestaltet, dessen Leben wird wahr.

Wer seine Familie gestaltet, dessen Leben wird völlig.

Wer seine Gemeinde gestaltet, dessen Leben wird wachsen.

Wer sein Land gestaltet, dessen Leben wird reich.

Wer die Welt gestaltet, dessen Leben wird weit.

Darum: Nach deiner Person beurteile die Person des andern.

Nach deiner Familie beurteile die Familie der andern.

Nach deiner Gemeinde beurteile die Gemeinde der andern.

Nach deinem Land beurteile das Land der andern.

Nach deiner Welt beurteile die Welt der andern.

Wie weiß ich die Beschaffenheit der Welt?

Eben durch dies.

 

55

Wer festhält des Lebens Völligkeit,

der gleicht einem neugeborenen Kindlein:

Giftige Schlangen stechen es nicht.

Reißende Tiere packen es nicht.

Raubvögel stoßen nicht nach ihm.

Seine Knochen sind schwach, seine Sehnen weich,

und doch kann es fest zugreifen.

Es weiß noch nichts von Mann und Weib,

und doch regt sich sein Blut,

weil es des Samens Fülle hat.

Es kann den ganzen Tag schreien,

und doch wird seine Stimme nicht heiser,

weil es des Friedens Fülle hat.

Den Frieden erkennen heißt ewig sein.

Die Ewigkeit erkennen heißt klar sein.

Das Leben mehren nennt man Glück.

Für sein Begehren seine Kraft einsetzen nennt man stark.

Sind die Dinge stark geworden, altern sie.

Denn das ist Wider-Sinn.

Und Wider-Sinn ist nahe dem Ende.

 

56

 

Der Wissende redet nicht.

Der Redende weiß nicht.

Man muß seinen Mund schließen

und seine Pforten zumachen,

seinen Scharfsinn abstumpfen,

seine wirren Gedanken auflösen,

sein Licht mäßigen,

sein Irdisches gemeinsam machen.

Das heißt verborgene Gemeinsamkeit (mit dem Sinn).

Wer die hat, den kann man nicht beeinflussen durch Liebe

und kann ihn nicht beeinflussen durch Kälte.

Man kann ihn nicht beeinflussen durch Gewinn

und kann ihn nicht beeinflussen durch Schaden.

Man kann ihn nicht beeinflussen durch Herrlichkeit

und kann ihn nicht beeinflussen durch Niedrigkeit.

Darum ist er der Herrlichste auf Erden.

57

 

Zur Leitung des Staates braucht man Regierungskunst,

zum Waffenhandwerk braucht man

außerordentliche Begabung.

Um aber die Welt zu gewinnen,

muß man frei sein von Geschäftigkeit.

Woher weiß ich, daß es also mit der Welt steht?

je mehr es Dinge in der Welt gibt, die man nicht tun darf,

desto mehr verarmt das Volk.

je mehr die Menschen scharfe Geräte haben,

desto mehr kommen Haus und Staat ins Verderben.

je mehr die Leute Kunst und Schlauheit pflegen,

desto mehr erheben sich böse Zeichen.

je mehr die Gesetze und Befehle prangen,

desto mehr gibt es Diebe und Räuber.

Darum spricht ein Berufener:

Wenn wir nichts machen,

so wandelt sich von selbst das Volk.

Wenn wir die Stille lieben,

so wird das Volk von selber recht.

Wenn wir nichts unternehmen,

so wird das Volk von selber reich.

Wenn wir keine Begierden haben,

so wird das Volk von selber einfältig.

 

58

Wessen Regierung still und unaufdringlich ist,

dessen Volk ist aufrichtig und ehrlich.

Wessen Regierung scharfsinnig und stramm ist,

dessen Volk ist hinterlistig und unzuverlässig.

Das Unglück ist's, worauf das Glück beruht;

das Glück ist es, worauf das Unglück lauert.

Wer erkennt aber, daß es das Höchste ist,

wenn nicht geordnet wird?

Denn sonst verkehrt die Ordnung sich in Wunderlichkeiten,

und das Gute verkehrt sich in Aberglaube.

Und die Tage der Verblendung des Volkes

dauern wahrlich lange.

 

Also auch der Berufene:

Er ist Vorbild, ohne zu beschneiden,

er ist gewissenhaft, ohne zu verletzen,

er ist echt, ohne Willkürlichkeiten,

er ist licht, ohne zu blenden.

 

59

Bei der Leitung der Menschen und beim Dienst des Himmels

gibt es nichts Besseres als Beschränkung.

Denn nur durch Beschränkung

kann man frühzeitig die Dinge behandeln.

Durch frühzeitiges Behandeln der Dinge

sammelt man doppelt die Kräfte des Lebens.

Durch diese verdoppelten Kräfte des Lebens

ist man jeder Lage gewachsen.

Ist man jeder Lage gewachsen,

so kennt niemand unsere Grenzen.

Wenn niemand unsere Grenzen kennt,

können wir die Welt besitzen.

Besitzt man die Mutter der Welt,

so gewinnt man ewige Dauer.

Das ist der Sinn der tiefen Wurzel,

des ewigen Daseins

des festen Grundes,

und des dauernden Schauens.

 

60

Ein großes Land muß man leiten,

wie man kleine Fischlein brät.

Wenn man die Welt verwaltet nach dem Sinn,

dann gehen die Abgeschiedenen nicht als Geister um.

Nicht, daß die Abgeschiedenen keine Geister wären,

doch ihre Geister schaden den Menschen nicht.

Nicht nur die Geister schaden den Menschen nicht:

auch der Berufene schadet ihnen nicht.

Wenn nun diese beiden Mächte einander nicht verletzen,

so vereinigen sich ihre Lebenskräfte in ihrer Wirkung.

 

Laotse-Holzschnitt

Laotse

 

 

Dann gibt es aber noch eine eigentliche Sekte, die der Taosse, deren Anhänger nicht Mandarine und an die Staatsreligion angeschlossen, auch nicht Buddhisten, ...”      >>>

Laotse: Tao te king:

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Verse 41 - 60        >>>

Verse 61 - 81 (Schluss)  >>>

Übersetzungen / 1.Vers

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