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                                                                                                                                manfred herok    2014

Husserl123

Edmund Husserl
* 8.4. 1859 in Prostejov, Mähren (ehemals Proßnitz), Tschechien,
† 27. April 1938 in Freiburg im Breisgau

Denn der Geist allein ist unsterblich.”  >>>

"Allgemein gehört es zum Wesen jedes aktuellen cogito, Bewußtsein von etwas zu sein. [...] Alle Erlebnisse, die diese Wesenseigenschaften gemein haben, heißen auch 'intentionale Erlebnisse' [...]; sofern sie Bewußtsein von etwas sind, heißen sie auf dieses Etwas 'intentional bezogen'. Wohl zu beachten ist dabei, daß hier nicht die Rede ist von einer Beziehung zwischen irgendeinem psychologischen Vorkommnis - genannt Erlebnis - und einem anderen realen Dasein - genannt Gegenstand -  oder von einer psychologischen Verknüpfung, die in objektiver Wirklichkeit zwischen dem einen und anderen statthätte. [...] Im Wesen des Erlebnisses selbst liegt nicht nur, daß es, sondern auch wovon es Bewußtsein ist, und in welchem bestimmten oder unbestimmten Sinne es das ist"
(Husserl: Ideen I, Hua III/1,74)

 

Husserl ist der Begründer der Phänomenologie,
einer als "strenge Wissenschaft" auftretenden Philosophie, die ihn zu einem der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts machte.

Er forderte die Philosophen auf, sich der vorschnellen Weltdeutung zu enthalten
und bei der analytischen Betrachtung der Dinge an das zu halten,
was dem Bewusstsein unmittelbar erscheint.

Dabei brach er mit dem um 1900 noch vorherrschenden Psychologismus,
der die Gesetze der Logik als Ausdruck der psychischen Gegebenheiten sah,
die eine Objektivität unmöglich machten.

Er glänzte weniger als akademischer Lehrer, sondern philosophierte in ungewöhnlich hohem Maße schreibend, ca. 40.000 Seiten, die mit seinen Analysen gefüllt sind, werden seit 1950 nach und nach als "Husserliana" aus seinem Nachlass herausgegeben.

Den größten Einfluss übte er auf die Existenzphilosophen Martin Heidegger,
Maurice Merleau-Ponty und Jean-Paul Sartre aus. Für die Soziologie machte v.a. Alfred Schütz den Husserlschen Ansatz fruchtbar.

 

 Epoché

"Die zum Wesen der natürlichen Einstellung gehörige Generalthesis setzen wir außer Aktion, alles und jedes, was sie in ontischer Hinsicht umspannt, setzen wir in Klammern: [...]
Tue ich so, wie es meine volle Freiheit ist, dann negiere ich diese 'Welt' also nicht, als wäre ich Sophist, ich bezweifle ihr Dasein nicht, als wäre ich Skeptiker..."
(Husserl: Ideen I, Hua III/1,65)

Die universale Epoche hinsichtlich der bewußt werdenden Welt (ihre »Einklammerung«) schaltet aus dem phänomenologischen Feld die für das betreffende Subjekt schlechthin seiende Welt aus, aber an ihre Stelle tritt die so und so bewußte (wahrgenommene, erinnerte, beurteilte, gedachte, gewertete etc.) Welt »als solche«, die »Welt in Klammern« oder, was dasselbe, es tritt an die Stelle der Welt bzw. des einzelnen Weltlichen schlechthin der jeweilige Bewußtseinssinn in seinen verschiedenen Modis (Wahrnehmungssinn, Erinnerungssinn usw.).
 

Edmund Husserl
»Encyclopaedia Britannica«-Artikel
Husserliana IX

(1927)  

3. Das abgeschlossene Feld des rein Psychischen.
Phänomenologische Reduktion und echte innere Erfahrung      >>>

 

Wir wollen hier so vorgehen, daß wir die »transzendentale Reduktion« einführen als auf gestuft auf die psychologische Reduktion, als eine weitere an dieser jederzeit zu vollziehende Reinigung und abermals mittels einer gewissen Epoche. Diese ist eine bloße Konsequenz der universalen Epoche, welche zum Sinn der transzendentalen Frage gehört. Fordert die transzendentale Relativität jeder möglichen Welt deren universale »Einklammerung«, so fordert sie auch die der reinen Seelen und der auf sie bezogenen rein phänomenologischen Psychologie. Dadurch verwandeln sich diese in transzendentale Phänomene. 

9. Die transzendental-phänomenologische Reduktion und der transzendentale Schein der Verdoppelung  >>>

 

DIE KRISIS DES EUROPÄISCHEN MENSCHENTUMS UND DIE PHILOSOPHIE

  Wegweiser durch die     Husserl-Literatur      >>>

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