1770 Johann Christian Friedrich Hölderlin wird am 20. März in Lauffen am Neckar geboren.
1772 Hölderlins Vater, Heinrich Friedrich, stirbt. Seine Schwester Maria Eleonora Heinrike wird geboren.
1774 Die Mutter, Johanna Christina, geborene Heyn, heiratet Johann Christoph Gok. Die Familie zieht nach Nürtingen um, wo Gok Bürgermeister ist.
1776 Hölderlins Halbbruder, Karl Gok, kommt zur Welt.
1779 Der Stiefvater stirbt.
1784 Hölderlin tritt in die niedere Klosterschule in Denkendorf bei Nürtingen ein.
1786-88 Besuch der höheren Klosterschule in Maulbronn.
1788 Hölderlin beginnt sein Theologiestudium im Tübinger Stift. Dort lernt er Hegel kennen. Dichterbund mit Neuffer und Magenau.
1789 Bekanntschaft mit Gotthold Friedrich Stäudlin und Schubart.
1790 Magisterarbeiten: Geschichte der schönen Künste unter den Griechen bis zu Ende des Perikleischen Zeitalters und Parallele zwischen Salomons Sprüchwörtern und Hesiods Werken und Tagen.
Schelling (geb. 1775), tritt ins Tübinger Stift ein.
1791 Erste Publikation von vier Gedichten in Stäudlins "Musenalmanach fürs Jahr 1792".
1793 Hölderlin lernt den Jura-Studenten Isaak von Sinclair kennen.
Abschlußexamen.
Im Dezember tritt Hölderlin eine Hofmeisterstelle bei Charlotte von Kalb in Waltershausen an.
1794 Im November Aufenthalt mit dem Zögling Fritz von Kalb in Jena. Besuch von Vorlesungen Fichtes. Umgang mit Schiller. Erstes Zusammentreffen mit Goethe.
Das Fragment von Hyperion erscheint in der "Thalia".
Im Dezember Umzug nach Weimar mit Charlotte und Fritz von Kalb. Besuch bei Herder.
1795 Beendigung der Hofmeistertätigkeit im Hause von Kalb. Rückkehr nach Jena. Teilnahme am Kolleg Fichtes. Umgang mit Schiller. Beginn der Freundschaft mit Sinclair.
Ende Mai oder Anfang Juli plötzliche Abreise aus Jena. Im Juli Besuch bei Schelling in Tübingen. Im Dezember ist Schelling bei Hölderlin in Nürtingen.
1796 Im Januar tritt Hölderlin eine Hofmeisterstelle in Frankfurt bei der Familie Gontard an. Bald Liebe zur Hausherrin Susette, von Hölderlin "Diotima" genannt. Im April Zusammentreffen mit Schelling, der sich einige Tage in Frankfurt aufhält.
Im Sommer dringen Truppen der französischen Republik bis Frankfurt vor. Mit Susette Gontard und den Kindern reist Hölderlin über Kassel nach Bad Driburg. Bekanntschaft mit Wilhelm Heinse. Freitod Stäudlins. Im Herbst Rückkehr nach Frankfurt.
1797 Im Januar trifft Hegel in Frankfurt ein, wo er eine Hofmeisterstelle im Haus des Weinhändlers Gogel übernimmt. In der Folge reger Gedankenaustausch der Freunde.
Im April erscheint der erste Band des Hyperion.
1798 Im September Trennung vom Haus Gontard. Aufenthalt in Homburg. Arbeit am Empedokles und an den philosophischen Aufsätzen. Im September Zusammentreffen mit Hegel in Frankfurt. Im November auf Einladung Sinclairs Teilnahme am Rastatter Kongreß. Starker Eindruck durch revolutionäre Republikaner wie Baz und Muhrbeck.
1799 Fortsetzung der Arbeit am Empedokles und an den philosophischen Aufsätzen. Plan, eine Zeitschrift mit poetischen und theoretischen Texten herauszugeben. Im Oktober erscheint der zweite Band des Hyperion.
1800 Im Juni Ende des ersten Homburger Aufenthalts. Hölderlin wohnt kurze Zeit in Nürtingen bei seiner Mutter, zieht dann weiter nach Stuttgart, wo ihn sein Freund, der Kaufmann Landauer, aufnimmt.
1801 Von Januar bis April Hofmeisterstelle im schweizerischen Hauptwil bei der Familie Gonzenbach. Rückkehr nach Nürtingen. Ende Dezember Aufbruch nach Frankreich.
1802 Eintreffen in Bordeaux, wo Hölderlin Hauslehrer bei der Familie des Konsuls Meyer wird. Im Juni Rückkehr nach Deutschland.
Nervliche Erschöpfungs- und Erregungszustände, die allmählich abklingen.
Am 22. Juni stirbt Susette Gontard.
Im Juli Aufenthalt in Nürtingen und Stuttgart. Im September Reise mit Sinclair nach Regensburg.
1803 Hölderlin wohnt in Nürtingen im Haus seiner Mutter. Im Juni Zusammentreffen mit Schelling im Kloster Murrhardt.
1804 Die Sophokles-Übertragungen erscheinen im Frankfurter Verlag Friedrich Wilmans. Im Juni Übersiedlung nach Homburg. Anstellung als Hofbibliothekar, von Sinclair vermittelt und finanziert.
1805 Sinclair wird unter dem Vorwurf, einen Anschlag auf den Kurfürsten von Württemberg geplant zu haben, von württembergischem Militär festgenommen. Beginn des Hochverratsprozesses gegen ihn und andere in Ludwigsburg.
Ein medizinisches Gutachten, das Hölderlin Wahnsinn attestiert, verhindert seine Auslieferung. Sinclair wird im Juli aus der Haft entlassen.
1806 Am 11. September wird Hölderlin, dessen "Wahnsinn" laut Sinclair "eine sehr hohe Stufe" erreicht hat, gegen seinen heftigen Widerstand ins Tübinger Autenriethsche Klinikum eingeliefert. Erfolglose Therapieversuche.
1807 Hölderlin wird als unheilbar krank aus der Klinik entlassen und dem Tischlermeister Zimmer in Tübingen zur Pflege übergeben. Hier, bei der Familie Zimmer im umgebauten Stadtturm (heute Hölderlinturm), verbringt Hölderlin die zweite Hälfte seines Lebens.
1822 Weitere Auflage des Hyperion. Beginn des Umgangs mit Wilhelm Waiblinger.
1826 Erste Gedichtsammlung: Gustav Schwab und Ludwig Uhland geben 69 Gedichte Hölderlins und Teile des Empedokles heraus.
1843 Hölderlin stirbt am 7. Juni in Tübingen.