"Die Substanz ist unteilbar. - α) Wenn die Teile die Natur der Substanz beibehielten, so würde es also mehrere Substanzen derselben Natur geben; was gegen die fünfte Proposition. β) Wenn nicht, so hört die unendliche Substanz auf zu sein; was ungereimt."
Ethices I, Prop. XIII
"Gott ist die absolut freie Ursache, die durch nichts anderes determiniert ist; denn er existiert allein aus der Notwendigkeit seiner Natur. Es gibt keine Ursache, die ihn äußerlich oder innerlich, außer der Vollkommenheit seiner Natur, zum Handeln antriebe. Seine Wirksamkeit ist aus den Gesetzen seiner Natur notwendig und ewig; was aus seiner absoluten Natur, aus seinen Attributen folgt, ist ewig, wie aus der Natur des Dreiecks von Ewigkeit und in Ewigkeit folgt, daß seine drei Winkel gleich zweien rechten sind.... Seine Essenz und seine Existenz sind dasselbe, - die Wahrheit."
Ethices I, Propos. XVII, Coroll. I-II, Schol., p. 51-54; Prop. XX u. Coroll. I, p. 55-56; Prop. XXI, p. 56-57
“Gott ist die immanente, nicht voübergehende Ursache.... Eine Sache, die zum Handeln bestimmt ist, ist, da Gott die Ursache, notwendig so von Gott dazu bestimmt; - und die so bestimmt, kann sich nicht unbestimmt machen.... In der Natur gibt es nichts Zufälliges."
Ethices I, Prop. XVIII, XXVI-XXVII, XXIX, p. 54, 59, 61
"Die natura naturans ist Gott als freie Ursache betrachtet, insofern er in sich ist und durch sich selbst begriffen wird, - oder solche Attribute der Substanz, welche die ewige und unendliche Wesenheit (essentiam) ausdrücken. Unter natura naturata verstehe ich alles das, was aus der Notwendigkeit der göttlichen Natur oder aus jedem der Attribute Gottes folgt, alle Modi der göttlichen Attribute, insofern sie betrachtet werden als Dinge, die in Gott sind und die ohne Gott weder sein noch begriffen werden können."
Ethices I, Prop. XXIX, Schol., p. 61-62
"...der wirkliche Verstand (intellectus actu), wie Wille, Begierde, Liebe, zu der natura naturata, nicht zur naturante. - Denn unter dem Verstand, wie für sich bekannt ist, verstehen wir nicht das absolute Denken, sondern nur eine bestimmte Weise des Denkens: einen Modus, der von anderen Modis, als der Begierde, Liebe usf., unterschieden ist und deswegen durch das absolute Denken begriffen werden muß, nämlich durch ein Attribut Gottes, das eine ewige und unendliche Wesenheit (essentiam) des Denkens ausdrückt; so daß er für sich nicht sein, noch begriffen werden kann, wie auch die übrigen Modi des Denkens"
Ethices I, Prop. XXXI, p. 62-63
“In jedem Attribute sind zwei Modi; Ruhe und Bewegung in der Ausdehnung, in dem Denken Verstand und Wille (intellectus et voluntas).”
Ethices I, Prop. XXXII, Demonstr. u. Coroll. II, p. 63 WEITER >>>
|