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Thomas, geboren als Sproß des italienischen Grafengeschlechts derer von Aquino, kam mit fünf Jahren als "Oblate", als gottgeweihtes Kind, zu den Benediktinern ins Kloster auf dem benachbarten Montecassino, wo sein Onkel Abt war, der ihn für eine gelingende Karriere präparieren sollte.
Mit 14 Jahren studierte Thomas in Neapel und lernte dort den jungen Dominikanerorden kennen. Gegen den Willen der Eltern trat er 1243 in diesen Orden ein. Um ihn von dieser Entscheidung abzubringen, entführte seine Familie ihn hielt ihn über ein Jahr lang im eigenen Schloßturm gefangen.
Thomas blieb aber unbeugsam. Die Familie beauftragte einer Überlieferung zufolge deshalb eine Frau von betörender Schönheit, um den hauseigenen Häftling endgültig von seinen Überzeugungen zu kurieren und zu Sinnenfreuden zurückzuführen. Im Erfolgsfall wurde ihr eine hohe Belohnung versprochen, doch selbst diese Methode schlug bei dem glaubensfesten Thomas nicht an: er jagte die Dame mit einer brennenden Fackel in die Flucht. Mit Hilfe einiger verkleideter Ordensbrüder soll ihm schließlich die Flucht aus dem Familiengefängnis gelungen sein.
Nach seiner Befreiung folgten 1244 bis 1248 weitere Studien in Bologna, in Paris und in Köln bei == Albertus Magnus. Mit philosophisch-theologischen Vorlesungen begann er 1252 die eigene Lehrtätigkeit zunächst in Paris, später in Italien, schließlich in Rom mit verschiedenen Ämtern im Vatikan. Dort entstand sein bekannteste Werk, die bis heute wegweisende "Summa Theologiae", das "Lehrbuch der Theologie". In der "Summa contra gentiles", dem "Lehrbuch gegen die (ungläubigen) Völker", setzte er sich tiefschürfend mit der arabischen Philosophie auseinander. Er bemühte sich in seinen Werken, Glaube und Vernunft, Philosophie und Theologie zusammenzubringen, war ein glasklarer Denker von höchster analytischer Intelligenz, zugleich aber auch ein frommer Beter und demütig Glaubender. Sonne, Stern, Edelstein, mit denen er dargestellt wird, symbolisieren sein "Geisteslicht", mit der er die Kirche erleuchtet; die Taube aus seinem Mund oder ihm ins Ohr flüsternd symbolisiert sein Weisheit. Die Legende schreibt ihm einen kurzen Dialog unter einem Kreuz zu: Er habe die Stimme Gottes gehört: "Du hast gut von mir geschrieben; welchen Lohn verlangst Du?" Darauf Thomas: "Nur Dich allein, Herr. Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir wie Spreu vor!"
Auf dem Weg zum 2. Konzil von Lyon, wohin ihn der Papst als Berater geladen hatte, starb er am in der Zisterzienserabtei Fossanuova; legendäre Gerüchte sprechen von Vergiftung. Er selbst hatte alle Würden immer abgelehnt, nach seinem Tod wurde er aber zum Bischof von Umbrien erklärt. Thomas' Gebeine wurden am 28. Januar 1369 nach Toulouse überführt. kath.net Katholische Nachrichten >>>
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