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                                                                                                                                manfred herok    2014

Anselm_von_Canterbury02

Anselm von Canterbury

* 1033 im italienischen Aosta
am 21. April 1109 in Canterbury
 

Fides quaerens intellectum
„Glaube, der nach Einsicht sucht”

Credo ut intelligam
„Ich glaube, damit ich verstehe“

Denn der Gedanke, durch ein einfaches Räsonnement zu beweisen,
was geglaubt wurde
 - daß Gott ist -,
ließ ihm Tag und Nacht keine Ruhe   >>>

Am bekanntesten ist Anselm für seinen ontologischen Gottesbeweis,
den er in seinem Proslogion, eigentlich einer Meditation über das Wesen Gottes, formuliert. Dieser gehört zu den am meisten diskutierten Argumenten in der Philosophiegeschichte. Philosophen wie Thomas von Aquin, Hegel, Descartes und Kant setzten sich kritisch damit auseinander.

“... die Theologie des Mittelalters steht so viel höher als die der neueren Zeit.
Nie sind Katholiken solche Barbaren gewesen, daß über die ewige Wahrheit nicht erkannt, sie nicht philosophisch gefaßt werden sollte.
                                   >>>

“Und zwar glauben wir,
daß du etwas bist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.”

Et quidem credimus te esse aliquid, quo nihil maius cogitari possit.

Anselm von Canterbury

Proslogion (Übersetzung: Burkhard Mojsisch)

Kapitel 2

Daß Gott wahrhaft existiert

Herr, der du dem Glauben die Einsicht verleihst, verleih mir also, daß ich, soweit du es für nützlich erachtest, verstehe, daß du bist, wie wir glauben, und das bist, was wir glauben!

Und zwar glauben wir, daß du etwas bist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann

Oder existiert etwa demnach ein solches Wesen nicht, weil der Tor in seinem Herzen sprach:
Es existiert kein Gott?
Aber gerade auch der Tor, wenn er eben das vernimmt, was ich aussage als etwas, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, versteht gewiß das, was er vernimmt; und was er versteht, ist in seinem Verstande auch wenn er nicht versteht, daß es existiert.

Denn es ist eines, daß etwas im Verstande ist, ein anderes, zu verstehen, daß etwas existiert.
Wenn nämlich ein Maler zuvor denkt, was er zu schaffen beabsichtigt, hat er zwar im Verstande, versteht aber noch nicht, daß existiert, was er noch nicht geschaffen hat.
Wenn er aber bereits gemalt hat, hat er sowohl im Verstande als er auch versteht, daß existiert,
was er bereits geschaffen hat.

Also sieht auch der Tor als erwiesen an, daß etwas, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, zumindest im Verstande ist,
weil er das, wenn er es vernimmt, versteht und weil alles, was verstanden wird, im Verstande ist.

Und gewiß kann das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann,
nicht allein im Verstande sein.

Denn wenn es auch nur allein im Verstande ist, kann gedacht werden,
daß es auch in Wirklichkeit existiert, was größer ist.

Wenn also das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, allein im Verstande ist,
ist eben das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, eines,
 über das hinaus Größeres gedacht werden kann.
Das aber ist doch unmöglich der Fall.

Es existiert also ohne Zweifel etwas, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann,
sowohl im Verstande als auch in Wirklichkeit.

 

Kapitel 3

Daß sein Nicht-Sein nicht gedacht werden kann

 

Das existiert schlechterdings so wahrhaft, daß sein Nicht-Sein nicht einmal gedacht werden kann. Denn es kann gedacht werden, daß etwas existiert, dessen Nicht-Sein nicht gedacht werden kann, was ein Größeres ist als das, dessen Nicht-Sein gedacht werden kann.

Wenn daher das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, als nicht-existierend gedacht werden kann, ist eben das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann,
nicht das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, was sich nicht miteinander vereinbaren läßt.
So wahrhaft existiert also etwas, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, daß sein Nicht-Sein nicht einmal gedacht werden kann

Und das bist du, Herr, unser Gott. So wahrhaft existierst du also, Herr, mein Gott,
daß dein Nicht-Sein nicht einmal gedacht werden kann. Und das mit Recht.
Wenn nämlich ein Geist etwas Besseres als dich denken könnte, erhöhte sich das Geschöpf über den Schöpfer und urteilte über den Schöpfer, was gänzlich widersinnig wäre.

Allerdings kann einzig mit Ausnahme von dir alles, was sonst noch existiert, als nicht-existierend gedacht werden. Du allein besitzt somit am wahrhaftigsten von allem und deshalb am meisten von allem Existenz, weil alles, was sonst noch existiert, nicht so wahrhaft und deswegen in geringerem Maße Existenz besitzt. Warum also sprach der Tor in seinem Herzen:
Es existiert kein Gott, wo es doch für den vernünftigen Geist so sehr auf der Hand liegt,
daß du am meisten von allem existierst?
Warum, wenn nicht deshalb, weil er dumm und töricht ist?

 

Kapitel IV

Wie sprach der Tor im Herzen, was nicht gedacht werden kann

Wie aber sprach er im Herzen, was er nicht hat denken können;
oder wie hat er nicht denken können, was er im Herzen sprach, wo doch im Herzen sprechen und denken dasselbe bedeuten?

Wenn er es wahrhaft, vielmehr weil er es wahrhaft sowohl dachte, da er es im Herzen sprach, als auch nicht im Herzen sprach, da er es nicht hat denken können, so wird nicht nur auf eine einzige Weise etwas im Herzen gesprochen oder gedacht. Es wird nämlich etwas auf eine Weise gedacht, wenn das Lautgebilde, das es bezeichnet, gedacht wird, auf eine andere Weise aber, wenn eben das, was etwas ist, verstanden wird. Auf jene Weise kann daher Gottes Nicht-Sein gedacht werden, auf diese jedoch keineswegs. Denn niemand, der das, was Gott ist, versteht, kann denken,
daß Gott nicht existiert, mag er auch ohne jede oder mit einer fremden Bedeutung diese Worte im Herzen sprechen. Gott ist nämlich das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann.
Wer das treffend versteht, versteht durchaus, daß eben dies so existiert,
daß es nicht einmal dem Denken nach nicht existieren kann. Wer also versteht,
daß Gott derart existiert, kann ihn nicht als nicht-existierend denken.

Dank dir, gütiger Herr, Dank dir, daß ich das, was ich früher aufgrund deiner Gabe glaubte,
nun aufgrund deiner Erleuchtung derart verstehe, daß ich, wollte ich es nicht glauben,
daß du existierst, nicht umhinkönnte, es zu verstehen.

Anselmus Cantuariensis

Proslogion

Capitulum II

Quod vere sit deus

Ergo domine, qui das fidei intellectum, da mihi, ut, quantum scis expedire, intelligam, quia es, sicut credimus, et hoc es, quod credimus!

Et quidem credimus te esse aliquid,
quo nihil maius cogitari possit.
 

An ergo non est aliqua talis natura, quia dixit insipiens in corde suo:
Non est deus?
Sed certe ipse idem insipiens, cum audit hoc ipsum, quod dico aliquid,
quo maius nihil cogitari potest,
intelligit, quod audit; et quod intelligit,
in intellectu eius est,
etiamsi non intelligat illud esse.

Aliud enim est rem esse in intellectu, aliud intelligere rem esse.
Nam cum pictor praecogitat quae facturus est, habet
quidem in intellectu, sed nondum intelligit esse, quod nondum fecit.
Cum vero iam pinxit, et habet in intellectu et intelligit esse, quod iam fecit.


Convincitur ergo etiam insipiens esse vel in intellectu aliquid,
quo nihil maius cogitari potest,
quia hoc, cum audit,
intelligit et, quidquid intelligitur,
in intellectu est.
 

Et certe id, quo maius cogitari nequit, non potest esse in solo intellectu.
 

Si enim vel in solo intellectu est,
potest cogitari esse et in re, quod maius est.


Si ergo id, quo maius cogitari
non
potest, est in solo intellectu,
id ipsum, quo maius cogitari
non potest,
est,
quo maius cogitari potest.

Sed certe hoc esse non potest.

Existit ergo procul dubio aliquid, quo maius cogitari non valet,
et in intellectu et in re.



Capitulum III

Quod non possit cogitari non esse

 

Quod utique sic vere est, ut nec cogitari possit non esse.
Nam potest cogitari esse aliquid, quod non possit cogitari non esse,
quod maius est quam quod non esse cogitari potest.

Quare si id, quo maius nequit cogitari, potest cogitari non esse, id ipsum, quo maius cogitari nequit, non est id, quo maius cogitari nequit, quod convenire non potest.

Sic ergo vere est aliquid, quo maius cogitari non potest, ut nec cogitari possit non esse.
 

Et hoc es tu, domine, deus noster. Sic ergo vere es, domine, deus meus, ut nec cogitari possis non esse.
Et merito.
Si enim aliqua mens posset cogitare aliquid melius te, ascenderet creatura super creatorem et iudicaret de creatore, quod valde est absurdum.
 

Et quidem quidquid est aliud praeter te solum, potest cogitari non esse. Solus igitur verissime omnium et ideo maxime omnium habes esse, quia, quidquid aliud est, non sic vere et idcirco minus habet esse.

Cur itaque dixit insipiens in corde suo: Non est deus, cum tam in promptu sit rationali menti te maxime omnium esse?
Cur, nisi quia stultus et insipiens?


 

Capitulum IV

Quomodo insipiens dixit in corde, quod cogitari non potest

Verum quomodo dixit in corde, quod cogitare non potuit; aut quomodo cogitare non potuit, quod dixit in corde, cum idem sit dicere in corde et cogitare?
 

Quod si vere, immo quia vere et cogitavit, quia dixit in corde,
et non dixit in corde, quia cogitare non potuit,
non uno tantum modo dicitur aliquid in corde vel cogitatur. Aliter enim cogitatur res,
cum vox eam significans cogitatur, aliter,
cum id ipsum, quod res est, intelligitur.
Illo itaque modo potest cogitari deus non esse, isto vero minime.
Nullus quippe intelligens id, quod deus est, potest cogitare,
quia deus non est, licet haec verba dicat in corde aut sine ulla aut cum aliqua extranea significatione.
Deus enim est id, quo maius cogitari non potest.
Quod qui bene intelligit, utique intelligit id ipsum sic esse,
ut nec cogitatione queat non esse.
Qui ergo intelligit sic esse deum, nequit eum non esse cogitare.

Gratias tibi, bone domine, gratias tibi, quia, quod prius credidi te donante,
iam sic intelligo te illuminante, ut,
si te esse nolim credere, non possim non intelligere!

Quod vere sit deus:
Dass Gott wirklich [etwas] ist.

notizen bibel

“Mit dem Vorurteil, mit welchem das Philosophieren über den Gegenstand der Religion in unserer Zeit zu kämpfen hat, nämlich daß das Göttliche nicht begriffen werden könne, ... (Scholastische Philosophie)    >>>

“... die Theologie des Mittelalters steht so viel höher als die der neueren Zeit.
Nie sind Katholiken solche Barbaren gewesen, daß über die ewige Wahrheit nicht erkannt, sie nicht philosophisch gefaßt werden sollte.
            >>>

Ausführung des ontologischen Beweises in den Vorlesungen über Religionsphilosophie vom Jahre 1831       >>>  

G.W.F. HEGEL - Vorlesungen
über die Beweise vom Dasein Gottes.

>>>

Die Scholastik
ist die gänzliche Verwirrung des Verstandes in dem Knorren der nordisch-germanischen Natur.
Wir haben zweierlei Welten: ein Reich des Lebens, ein Reich des Todes. ...”   
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