Der Hauptgedanke Jacobis ist nach einer Seite: "Jeder Weg der Demonstration geht in den zum Fatalismus aus", Atheismus, Spinozismus, - stellt Gott vor als ein Abgeleitetes, in etwas Gegründetes; Begreifen heißt, seine Abhängigkeit aufzeigen. Man gibt eine Ursache an von etwas, dieses hat wieder eine endliche Wirkung; das ist das vermittelte Wissen überhaupt. Er behauptet, daß das Erkennen sich durchaus nur aufs Endliche beziehen kann. Das ist im ganzen mit dem Kantischen Resultat dasselbe, daß wir nur Erscheinungen erkennen; der Ausdruck Erscheinung drückt die subjektive Form aus. ... >>>
... nach dem zweiten Hauptsatze kann das Übernatürliche nur als Tatsache ausgesprochen werden; es ist, alle Zungen nennen es Gott. Das unmittelbare Wissen hat nun Jacobi Glauben genannt. Er geht ins Selbstbewußsein zurück, wir finden bei ihm das Denken in seiner subjektiven Haltung. Gott, das Absolute, Unbedingte kann nicht bewiesen werden. Denn beweisen, begreifen heißt, Bedingungen für etwas erfinden, es aus Bedingungen ableiten; aber ein abgeleitetes Absolutes, Gott usf. wäre so nicht ein Absolutes, nicht ein Unbedingtes, nicht Gott. >>>
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... Und man findet überall nichts als die Jacobischen Gedanken, wobei denn das unmittelbare Wissen dem philosophischen Erkennen, der Vernunft entgegengesetzt wird; und dann sprechen sie über Vernunft, Philosophie usf. wie der Blinde von der Farbe. Man gibt zwar zu, daß einer keinen Schuh machen könne, wenn er nicht Schuhmacher ist, obgleich er das Maß, den Fuß hat und auch die Hände. Hingegen von der Philosophie hat das unmittelbare Wissen die Meinung, daß jeder, wie er geht und steht, ein Philosoph ist, absprechen könne, wie er wolle, Bescheid wisse in der Philosophie. >>>
G.W.F.Hegel Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie / Neueste deutsche Philosophie A. Jacobi
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