DER HEILIGE PAULUS
Saulus/Paulus, zwischen 1 und 5 in Tarsos (Cilicia) geboren, war ein Zeitgenosse von Jesus. Wie sein Vater war er ein Zeltmacher, ein Händler und Handwerker; wie sein Vater besaß er das römische Bürgerrecht.
Er war ein Jude des Stammes von Benjamin, mit dem Pharisäerturn aufgewachsen, und er studierte in Jerusalem unter dem bekannten Rabbi Gamaliel. (Pharisäer und Rabbi, der als Mitglied des Hohen Rates in Jerusalem vor einer Verfolgung der Christen warnte (Apostelgeschichte 5, 34 - 39) und sich mit seiner Auffassung durchsetzen konnte. Als Lehrer hatte er den Pharisäer Saulus, den späteren Paulus, ausgebildet) (Apostelgeschichte 22, 3). Er kehrte als überzeugter und eifriger Pharisäer nach Tarsos zurück.
Die Hinrichtung von Jesus fand um das Jahr 30 unter Kaiser Tiberius statt. Ungefähr drei oder vier Jahre später hatte Paulus, ein glühender Verfolger der Christen, auf dem Weg nach Damaskus ein Konversionserlebnis. (Apostelgeschichte 22, 5 - 16; 26, 12 - 18).
Er trat den Anhängern, des “Wegs” bei (dies war ihre damalige Bezeichnung) und ging nach »Arabien« (die Halbwüste östlich von Damaskus), wahrscheinlich um sich der Aneignung der Lehren Jesu, die von dieser Urgemeinde geteilt wurden, zu widmen. Nach seiner Rückkehr begann er, in der Synagoge von Damaskus zu predigen, daß Jesus der Christus und von den Toten auferstanden wäre. Jene, die ihn von früher her kannten, waren so erzürnt, dass er nachts aus Angst um sein Leben aus der Stadt fliehen mußte.
Er ging nach Jerusalem, wo sich die Christen ihm gegenüber aufgrund seines Rufs als einer ihrer Feinde zunächst mißtrauisch zeigten. Nach drei Missionsreisen durch den östlichen Mittelmeerraum wurde er gefangen genommen, zwei Jahre lang in Rom als Gefangener festgehalten, freigelassen und schließlich im Zuge einer allgemeinen Verfolgung durch das Kaiserregime hingerichtet.
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