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                                                                                                                                manfred herok    2014

K. Marx

„Um zu verstehen, was diese Überakkumulation oder Über-produktion von Kapital ist ..., hat man sie nur absolut zu setzen.

Wann wäre die Überproduktion des Kapitals absolut? Und zwar eine Überproduktion, die sich nicht auf dieses oder jenes oder auf ein paar bedeutende Gebiete der Produktion erstreckt, sondern in ihrem Umfang selbst absolut wäre, also sämtliche Produktions-gebiete einschlösse? K. Marx, Kapital III, MEW 25, 261.

„Wenn ein Gesamtkapital von 1.000 einen Profit von 100 abwarf und nach seiner Vermehrung auf 1500 ebenfalls nur 100 abwirft, so.... (hätte) die Verwertung des alten Kapitals ... absolut abgenommen.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 262.

Beispiel:

I. 900 c + 100 v + 100 m; Profit oder Mehrwert = 100 p; Profitrate = 10 %. Nach fünf Jahren ist der Profit angewachsen auf 500 und wird im selben Unternehmen angelegt. Das Resultat wäre eventuell:

II: 1400 c + 100 v + 100 m; Profit oder Mehrwert = 100 p; Profitrate = 6,6 %.

Die Profite des ursprünglichen Kapitals I und der vergrößerten Kapitals II wären beide Male p = 100. Das Ergebnis wäre ganz dasselbe, wenn das Kapital I wie bisher weiterfungiert und das Zusatzkapital 500 c nicht angelegt wird, also brachliegt.

„Es wäre eine absolute Überproduktion von Kapital vorhanden, sobald das zusätzliche Kapital für den Zweck der kapitalistischen Produktion = 0.

Der Zweck der kapitalistischen Produktion ist aber Verwertung des Kapitals, d. h. Aneignung von Mehrarbeit, Produktion von Mehrwert, von Profit. ...

Wo also das gewachsene Kapital nur ebenso viel oder selbst weniger Mehrwertmasse produziert als vor seinem Wachstum, so fände eine absolute Überproduktion von Kapital statt; d. h. das gewachsene Kapital C + deltaC produzierte nicht mehr Profit, oder gar weniger Profit, als das Kapital C vor seiner Vermehrung durch deltaC.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 261f.

„In der Wirklichkeit würde sich die Sache so darstellen, dass ein Teil des Kapitals ganz oder teilweise brachläge (weil es erst das schon fungierende Kapital aus seiner Position verdrängen müsste, um sich überhaupt zu verwerten) und der andere Teil durch den Druck des unbeschäftigten oder halbbeschäftigten Kapitals sich zu niederer Rate des Profits verwerten würde.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 262.

„Die Masse der kleinen zersplitterten Kapitale wird dadurch auf die Bahn der Abenteuer gedrängt: Spekulation, Kreditschwindel, Aktienschwindel, Krisen.

Der krankhafte Überfluss des Kapitals bezieht sich immer wesentlich auf den Überfluss von Kapital, für das der Fall der Profitrate nicht durch seine Masse aufgewogen wird – und dies sind immer die neu sich bildenden frischen Kapitalableger – oder auf den Überfluss, welche diese, für sich selbst zur eigenen Aktion unfähigen Kapitale den Leitern der großen Geschäfts-zweige in der Form des Kredits zur Verfügung stellt.

Dieser Überfluss des Kapitals erwächst aus denselben Um-ständen, die eine relative Überbevölkerung (Arbeitslosigkeit) hervorrufen, und ist daher eine diese letztere ergänzende Erscheinung, obgleich beide auf entgegengesetzten Polen stehen, unbeschäftigtes Kapital auf der einen und unbeschäftigte Arbeiterbevölkerung auf der anderen Seite.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 261.

„Die wahre Schranke der kapitalistischen Produktion ist das Kapital selbst, ist dies: dass das Kapital und seine Selbstverwertung als Ausgangspunkt und Endpunkt, als Motiv und Zweck der Produktion erscheint; dass die Produktion nur Produktion für das Kapital ist, und nicht umgekehrt die Produktionsmittel bloße Mittel für eine stets sich erweiternde Gestaltung des Lebensprozesses für die Gesellschaft der Produzenten sind.

Die Schranken, in denen sich die Erhaltung und Verwertung des Kapitalwerts, die auf der Enteignung und Verarmung der großen Masse der Produzenten beruht, allein bewegen kann, diese Schranken treten daher beständig in Widerspruch mit den Produktionsmethoden, die das Kapital zu seinem Zweck anwenden muss und die auf unbeschränkte Vermehrung der Produktion, auf die Produktion als Selbstzweck, auf unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte der Arbeit lossteuern.

Das Mittel – unbedingte Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte – gerät in fortwährenden Konflikt mit dem beschränkten Zweck, der Verwertung des vorhandenen Kapitals.

Wenn daher die kapitalistische Produktionsweise ein historisches Mittel ist, um die materielle Produktivkraft zu entwickeln und den ihr entsprechenden Weltmarkt zu schaffen, ist sie zugleich der beständige Widerspruch zwischen dieser ihrer historischen Aufgabe und den ihr entsprechenden gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen.“
K. Marx, Kapital III, MEW 25, 260.

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