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                                                                                                                                manfred herok    2014

Hegel   -   Heraklit

 

Philosophie des Heraklit

Lassen wir die Ionier weg, die das Absolute noch nicht als Gedanken faßten, und ebenso die Pythagoreer, so haben wir das reine Sein der Eleaten und die Dialektik, welche alle endlichen Verhältnisse vernichtet.
Das Denken ist der Prozeß solcher Erscheinungen; das Sein, die Welt ist an ihr selbst das Erscheinende, nur das reine Sein ist das Wahrhafte.
Die Dialektik des Zenon greift also die Bestimmungen auf, die im Inhalt selbst liegen.
Sie kann insofern auch noch subjektive Dialektik genannt werden, insofern sie in das betrachtende Subjekt fällt, und das Eine ist ohne diese Dialektik, ohne diese Bewegung, Eins, abstrakte Identität.
Der weitere Schritt von der subjektiven Dialektik des Zenon ist, daß diese Dialektik selbst objektiv werden muß, d. h. diese Bewegung selbst als das Objektive gefaßt werde.
Aristoteles tadelt die Pythagoreischen Zahlen und die Platonischen Ideen, weil sie die Substanzen der Dinge sind, diese an ihnen teilnehmen, - dies sei ein leeres Gerede;
was ist aber das Wirksame?
Auch den Thales tadelt Aristoteles, daß er die Bewegung aufhob; im Parmenides haben wir das Sein und die Dialektik als Bewegung im Subjekte. Heraklit faßt nun das Absolute selbst als diesen Prozeß, als Dialektik selbst auf.
Die Dialektik ist
α) äußerliche Dialektik, Räsonieren hin und her, nicht die Seele des Dinges selbst sich auflösend;
β) immanente Dialektik des Gegenstandes, fallend aber in die Betrachtung des Subjekts;
γ) Objektivität Heraklits, d. h. die Dialektik selbst als Prinzip auffassen.
Es ist der notwendige Fortschritt, und es ist der, den Heraklit gemacht hat.
Das Sein ist das Eine, das Erste; das Zweite ist das Werden, - zu dieser Bestimmung ist er fortgegangen. Das ist das erste Konkrete, das Absolute als in ihm die Einheit Entgegengesetzter.

Das ist das erste Konkrete, das Absolute als in ihm die Einheit Entgegengesetzter.
Bei ihm ist also zuerst die philosophische Idee in ihrer spekulativen Form anzutreffen:
das Räsonnement des Parmenides und Zenon ist abstrakter Verstand;
Heraklit wurde so auch überall als tiefdenkender Philosoph gehalten, ja auch verschrien.
Hier sehen wir Land; es ist kein Satz des Heraklit, den ich nicht in meine Logik aufgenommen.

Heraklit, um die 70. Olympiade (500 v. Chr.) berühmt, war ein Epheser1) ,
zum Teil noch gleichzeitig mit Parmenides.
Er hat angefangen die Trennung, Zurückgezogenheit der Philosophen von den öffentlichen Angelegenheiten und Interessen des Vaterlands. Wir haben
α) die Sieben Weisen, als Staatsmänner, Regenten, Gesetzgeber;
β) die pythagoreische Bund -Aristokratie;
γ) die Philosophie, das Interesse der Wissenschaft für sich.
Heraklit widmete sich nur den Wissenschaften, lebte in Einsamkeit ganz der Philosophie.
Von seinem Leben ist wenig mehr bekannt als das Verhältnis zu seinen Landsleuten,
den Ephesern; und dies war vornehmlich dies, daß sie ihn verachtet haben,
aber noch tiefer von ihm verachtet worden sind
2) - ein Verhältnis,
wie gegenwärtig in der Welt, wo jeder für sich ist und alle anderen verachtet.
Wir sehen in ihm die Absonderung von der Menge.
In diesem edlen Geiste ist diese Verachtung entstanden aus dem tiefen Gefühl von der Verkehrtheit der Vorstellungen und des gemeinsamen Lebens seiner Landsleute;
einzelne Ausdrücke bei verschiedenen Gelegenheiten sind darüber noch aufbewahrt. Diogenes Laertios (IX, § 2) erzählt, Heraklit habe gesagt:
"Es gebührte den Ephesern, allen, wie sie erwachsen (ἡβηδόν), daß ihnen die Hälse gebrochen, daß den Unmündigen die Stadt überlassen würde"
(wie man jetzt auch gemeint hat, daß die Jugend nur verstehe zu regieren),
"weil sie seinen Freund Hermodoros, den Trefflichsten unter ihnen, vertrieben hatten,
wozu sie als Grund angaben: Unter uns soll keiner der Trefflichste sein, ist ein solcher,
so sei er es anderwärts und bei anderen." Aus demselben Grunde ist es auch in der athenischen Demokratie geschehen, daß man große Männer verbannte. Proklos sagt 3) :
"Der edle Heraklit schalt das Volk als unverständig und gedankenlos.
Was ist denn, sagt er, ihr Verstand oder Besonnenheit?
Die meisten sind schlecht, wenige gut." "Seine Mitbürger haben ihn aufgefordert,
an der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten teilzunehmen; er schlug es aber aus,
weil er ihre Verfassung, Gesetze und Staatsverwaltung nicht billigte.
" Diogenes Laertios (IX, § 6) sagt weiter: "Antisthenes führt es an als Beweis der Seelengröße des Heraklit, daß er seinem Bruder das Königtum überlassen habe."

Am stärksten drückt er die Verachtung dessen, was den Menschen für Wahrheit und Recht galt, in dem Briefe aus, worin er die Einladung des Darios Hystaspis, "ihn der griechischen Weisheit teilhaftig zu machen, da sein Werk über die Natur eine große Kraft (δύναμιν) der Theorie der Welt enthalte, aber an vielen Stellen dunkel sei, zu ihm zu kommen und ihm das zu erklären, was der Erklärung bedürfe"
(dies ist freilich nicht sehr wahrscheinlich, wenn auch Heraklit orientalischen Ton hat), soll beantwortet haben 4) :
"Soviel Sterbliche leben, so sind sie der Wahrheit und Gerechtigkeit fremd und halten auf Unmäßigkeit und Eitelkeit der Meinungen, um ihres bösen Unverstandes willen.
Ich aber, indem ich die Vergessenheit alles Bösen erreicht habe und das Übermaß des Neides, der mich verfolgt, und den Übermut des hohen Standes fliehe, werde ich nicht nach Persien kommen, mit wenigem zufrieden und bei meinem Sinne bleibend."

 

1)  Diogenes Laertios IX, § 1

2)  Diogenes Laertios IX, § 15; 3

3)  Fabricius zu Sextus Empiricus, Adversus mathematicos (VII, § 127)

4)  Diogenes Laertios IX, § 13, 14

 

 

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1. Das logische Prinzip /  >
2. Die Weise der Realität /  > 
3. Der Prozeß als allgemeiner und sein Verhältnis zum Bewußtsein  > 

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1. Das logische Prinzip

Das allgemeine Prinzip. Dieser kühne Geist hat zuerst das tiefe Wort gesagt:
"Das Sein ist nicht mehr als das Nichtsein", es ist ebensowenig; oder Sein und Nichts sei dasselbe
9) , das Wesen sei die Veränderung.
Das Wahre ist nur als die Einheit Entgegengesetzter; bei den Eleaten haben wir den abstrakten Verstand, daß nur das Sein ist. Wir sagen für Heraklits Ausdruck:
Das Absolute ist die Einheit des Seins und Nichtseins.
Wenn wir jenen Satz "Das Sein ist nicht mehr als das Nichtsein" so hören, so scheint dies nicht viel Sinn zu produzieren, nur allgemeine Vernichtung, Gedankenlosigkeit. Aber wir haben noch einen anderen Ausdruck, der den Sinn des Prinzips näher angibt.
Heraklit sagt nämlich: "Alles fließt (
Panta rhei ...     πάντα ῥεῖ...), nichts besteht, noch bleibt es je dasselbe."
Und Platon sagt weiter von Heraklit: "Er vergleicht die Dinge mit dem Strome eines Flusses,
- daß man zweimal in denselben Strom nicht einschreiten könne"10) ;
er fließt, und man berührt anderes Wasser.
Seine Nachfolger sagen sogar, man könne nicht einmal einschreiten11) , indem er sich unmittelbar verändert; was ist, ist sogleich auch wieder nicht. Aristoteles sagt ferner12) , Heraklit stelle auf, es sei nur Eins, was bleibt; aus diesem werde alles andere umgeformt, verändert, herausgebildet; alles andere außer diesem Einen fließe, es sei nichts fest, nichts aushaltend; d. h. das Wahre ist das Werden, nicht das Sein, - die nähere Bestimmung für diesen allgemeinen Inhalt ist das Werden.
Die Eleaten sagten, nur das Sein ist, ist das Wahre; die Wahrheit des Seins ist das Werden; Sein ist der erste Gedanke, als unmittelbar. Heraklit sagt: alles ist Werden; dies Werden ist das Prinzip. Dies liegt in dem Ausdrucke "Das Sein ist sowenig als das Nichtsein;
das Werden ist und ist auch nicht". Die schlechthin entgegengesetzten Bestimmungen sind in eins verbunden; wir haben das Sein darin und auch das Nichtsein.
Es gehört nicht bloß dazu das Entstehen, sondern auch das Vergehen; beide sind nicht für sich, sondern identisch. Dies hat Heraklit damit ausgesprochen.
Das Sein ist nicht, so ist das Nichtsein, und das Nichtsein ist nicht, so ist das Sein; dies ist das Wahre der Identität beider.                                                                       

   Fragmente >>>

9)   Aristoteles, Metaphysik IV, 7, 3

10)  Platon, Kratylos 402; Aristoteles, Metaphysik I, 6; XIII, 4

11  Aristoteles, Metaphysik IV, 5

12)  De coelo III, 1

 

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